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Die drei wichtigsten Dubstep Releases in 2016

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Die Bassschwergewichte Mala, Kaiju und V.I.V.E.K haben bei mir schon seit eh und je für akustische Extasen gesorgt, nun haben alle jeweils ein großes Release an den Start gebracht. Wer für Überraschungen gesorgt hat und warum man für die Platten so tief in die Tasche greifen muss, erfahrt ihr im Bericht.

Beginnen wir mit dem Bob Marley des Dubstep: Mala. Sein neues Werk Mirrors erstreckt sich auf 3 LPs und folgt dem gleichen Konzept wie der Vorgänger Mala in Cuba. Diesmal ist der Mann nach Peru gereist, das Ergebnis läuft nun bei mir schon seit einigen Wochen auf Heavy Rotation. London trifft Lima auf diesen rundum perfekten Produktionen. Wer auf klassischen Digital Mystikz Sound wartet, den muss ich hier leider enttäuschen, zwar gibt es hier und da Referenzen, aber Mala hat sich hier schon etwas neues überlegt. Auf Mirrors gibt es so viel zu entdecken: einige nice Field Recordings, wie z.B. Lärm einer belebten Straße, das Rauschen eines Flusses undundund. Vorallem die reichhaltige Musikkultur Perus gibt es zu bestaunen,  z.B. Ande-an Sounds, Afro Peruvian Musik und vorallem traditionelle Musik, dessen klassische Instrumente so gut mit Malas Produktionsstil harmonieren. Auch peruanische Sänger wurden eingeladen, die man bei Singer-/Songwriterartigen Skits hören kann. Ich verstehe echt kein Wort davon, könnte aber jedesmal dahinschmelzen. Ein zweites Mala In Cuba ist Mirrors nicht geworden, es hat mich auch zu Beginn nicht so geflasht wie Malas Debut LP. Lässt man sich jedoch darauf ein und folgt den Klängen immerwieder auf’s neue, begibt mein sich bei jeder Hörsession auf einen neuen Trip – es passiert so viel, kommt aber nie aufdringlich oder zerstreut rüber. Die limitierte Premium Edition enthält 3 LPs, eine CD, Download Card ein Inlay und heiliges Holz aus Peru. Das Paket gibt es für um die 45 € und ist wirklich jeden Cent wert.

“It all goes back to the roots and the rhythms and I related instantly. That primal rhythm is in all of us.” – Mala

Weiter geht’s mit Kaiju. Auf eine LP der Gewinner des DSF Awards in der Kategorie “Best new producers“ warte ich schon seit einer halben Ewigkeit. Ich muss zugeben, nach den beiden letzten Releases auf Deep Medi habe ich schon etwas anderes erwartet, als ich die LP Seven Sins das erste Mal spielte. Der Opener Envy kommt schon sehr cheesy rüber, finde ich. Erinnert streckenweise an die ersten Dinger von Mount Kimbie, was ja nicht schlecht ist, nur das wir jetzt in 2016 leben – wer’s mag. Beim letzten Tune Lust, welcher einem ähnlichen Konzept folgt, sprich Bass Music meets R&B, wurde jedoch wieder alles richtig gemacht, melancholische Deepness mit schönen Melodien wie man es auch von A/T/O/S kennt. Dazwischen werden deepe Dubstep Bretter wie Sloth oder Greed, die mit einer erfrischenden Experimentierfreudigkeit daher kommen, serviert. Das Feature mit Bassnerd Gantz kommt dagegen sehr unspektakulär daher, einzig das Drumspiel lädt zum mehrmaligen Hören ein. Eine gute Dubstepplatte die auch neue Perspektiven und Wege aufzeigt, was dieses Genre alles zu bieten hat, aber wie gesagt, mir fehlt hier die Wärme und der Charme, den es auf Tunes wie Natty Dub, Justice oder Burn Down Babylon gab.

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Alles was ich beim vorigen Release vermisst habe, bekomme ich doppelt und dreifach auf der System Sound EP von V.I.V.E.K. Mit dem Label System Music wurde ja in den letzten Jahren schon so einiges abgefackelt. Nun kommt es ganz dicke mit einer 4 x 10″ Box. Für mich als Fan kann es kein geileres Release geben, denn diese EP mit LP Charakter deckt so alles ab, was man im Dubstep finden kann, setzt dabei den Fokus aber ganz klar auf den Dub. Neben dicken Remixen für Versa und Foamplate gibt es auch eine harte VIP Version von Slippin. Definitives Highlight der Box ist der Tune One Heart, der mit schönen Conscious Lyrics vom noch relativ unbekannten Dego Ranking und einem Brett von ’nem Riddim kommt. Aber auch Rockers mit seinem early Digital Mystikz Vibe versprüht Niceness über das ganze Feld. Eine super Zusammenstellung an rootigen Dubstep Plates, die hoffentlich mit dem stolzen Preis von über 50 Euro nicht ganz so viele Leute vom Kauf abschreckt. Für mich haben die vier 10“es erstmal einen festen Platz im Case gefunden 🙂

 Persönlich empfehle ich euch natürlich alle drei Releases zu kaufen und so oft wie es möglich ist zu spielen (am besten auf ’nem ordentlichen Sound System). Wenn es für euch noch wichtigere Veröffentlichungen in Dubstep 2016 gibt, dann schreibt mir diese doch gerne in die Kommentare. Und wen es im Oktober zufällig mal nach Erfurt verschlagen sollte, hier noch zwei Termine für euch:

01.10. Dubstep Session w/ Dubby T. & hoerl @ EAT, Erfurt

22.10. Subverzion w/ Infra, Seahorse, Ras, Dubby T. & hoerl @ AJZ, Erfurt

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