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Tape Check #2

Hey Leute! Ich war wieder Kassetten kaufen 🙂

Zu Beginn möchte ich euch das neueste Abenteuer aus dem Hause Limbo Tapes vorstellen. Ihr wisst, dass wir riesige Fans des kleinen Bristoler Kassettenlabels sind, welches vor allem durch seine großartigen Compilations bekannt geworden ist. Und auch die aktuelle Kassette Plenty More Things To Do In Limbo nimmt uns erneut mit auf eine Reise in eine andere Welt. Die einzelnen Tunes der verschiedenen Künstler formen die Landschaft von Limbo. Und wie die Beschaffenheit von Landschaften sein kann, geht es auf dem aktuellen Release auf und ab, mal tiefer, mal höher, mal rauer, mal softer, mal schwerer, mal leichter. Viele neue Künstler gibt es ebenfalls zu entdecken. Auf der ersten Seite geht es schon gut los mit smoothen und basslastigen Beats von Looms, Titus 12 oder Lupo. Positiv fällt dann auch Outermost von via dekum auf, welches eine unheimliche Tiefe und Atmosphäre erzeugt. Hier treffen field recordings auf elektronische Klangexperimente. Dabei wird komplett auf Drums verzichtet. Diese beatlosen Tracks findet man auf Limbo Releases des Öfteren. Und gerade diese tolle Mischung aus verschiedenen Stilen, die irgendwie alle den gleichen Ursprung haben, machen die Kassette so spannend. Insgesamt gibt es 24 Tracks auf die Ohren, somit ist dies die bisher längste Compilation des Labels. Natürlich gibt es auch wieder neue Musik von Dive Reflex Service auf’s Ohr und, wie gesagt, ganz ganz viel zu entdecken. Für mich, der Soundtrack für diesen Herbst. TIP!

Und es bleibt atmosphärisch. Kevin Richard Martin aka The Bug hat ein neues Label gegründet, wo er seinen trippigen Ambient Exkursionen ein Zuhause bieten kann. Auf Intercranial Recordings sind nun schon fünf Ausgaben seiner Frequencies For Leaving Earth Serie auf limitierter Kassette und digital erschienen. Ein Tape, nämlich Volume 2, konnte ich mir ergattern und ich kann euch sagen, es ist ein Trip. Kevin gräbt in den tiefsten Tiefen seines Studios um neue Klangwelten zu erforschen. Diese klingen nicht selten wie von einer anderen Welt. Hier wird gezeigt wie weit elektronische Musik gehen kann, dabei werden Sci-Fi artige Atmosphären erschaffen  die schon fast beruhigend, manchmal aber auch bedrückend wirken können. All diese Stücke wurden während des Lockdowns aufgenommen und spiegeln die Intensität dieser Zeit in einer gewissen Weise wider. Bei der Produktion wurde außerdem eine besondere Technik angewandt, nämlich die Shepard Tonleiter welche dem Hörer die Illusion vorspielt, dass ein bestimmter Ton unendlich steigt oder fällt. Spannend ist diese Reise allemal und sei jedem Klangexot wärmstens empfohlen. Wenn ihr Glück habt, findet ihr vereinzelt noch Tapeausgaben im Internetz.

Einen wahren Schatz habe ich beim wunderbaren Mailorder RwdFwd gefunden. Da wurden nämlich original Tapes aus den 90ern von Blakamix angeboten. Mixman und sein Label Blakamix sind Legenden im UK Soundsystem Business. Ein Fest für Freunde des meditativen Stepper Sounds, aber auch digitale Dancehall Vibes gibt es, wie z.B. auf den Ragga Culture Tapes. So findet man hier eine tiefen Einblick in die Soundwelt von Blakamix. Auch hört man hier den Einfluss von elektronischen Instrumenten wie dem Yamaha DX7, welches Anfang der 90er vermehrt in Soundsystemproduktionen eingesetzt und geschätzt wurde. Ich liebe diese Ära des Dubs und natürlich sollte man diese Mucke eher als Platte auf ’nem dicken Soundsystem spielen, aber auf Kassette bringen diese Dubs auch eine sehr coole Atmosphäre wider. Dub Like Wildfire, The Early Dub Tapes und die Dub Version des Horace Andy Albums Seek And You Will Find sind hier meine Highlights und werden uns bestimmt noch einige schöne Dub Momente bescheren. Wie immer, sind die Kassettenausgaben dieser Classics schnell vergriffen und inzwischen gibt es nur noch vereinzelte Tapes auf RwdFwd. Außerdem kann man noch Tapes direkt auf der Seite von Blakamix finden. 

Text: Dubby T.

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