Zum Inhalt springen

Helmut Philipps – Dub Konferenz [Buch]

Heute möchte ich euch mal, zur Abwechslung, ein Buch vorstellen.

Anlass dazu gibt Helmut Philipps, dessen Buch Dub Konferenz dieser Tage erscheinen wird. Ich habe das Werk vorab schon gelesen und bin mehr als begeistert. Helmut Philipps, der bereits seit den 1970er Jahren in der Reggae Szene unterwegs ist, weiß einiges zu berichten. Der Produzent und Tontechniker arbeitete schon mit Leuten wie Dr. Ring Ding oder Gentleman und schreibt regelmäßig für’s Riddim Mag und Mint Magazin. 2007 kam bereits das Buch Reggae in Deutschland heraus, welches er mit Olaf Karnik schrieb und das sogar beim KiWi Verlag veröffentlicht wurde. Nun ist sein neues Buch Dub Konferenz – 50 Jahre Dub aus Jamaika fertig und ich werde euch in den folgenden Zeilen erläutern, warum ihr dieses Buch unbedingt lesen müsst.

Wie der Titel bereits erahnen lässt, geht es in Dub Konferenz um die Wurzeln des Dub. Dass diese in Jamaika liegen, wird wohl den meisten unter euch bewusst sein. Auch haben sicherlich einige Menschen schon verschiedenste Legenden über die Erfinder des Dub gehört. Oft fallen dabei Namen wie King Tubby, Lee Perry oder Joe Gibbs, aber so richtig erklären konnte es mir bisher noch keiner. Zeit, mal einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und den guten Helmut erzählen zu lassen. Im 282 Seiten starken Buch werden wir viel darüber erfahren und einige Wissenslücken füllen. Eine waschechte Dub Biografie könnte man meinen. Helmut traf sich mit vielen Akteuren aus der damaligen Zeit und sprach mit ihnen über ihre Eindrücke, Erfahrungen und versorgen uns dabei mit tollen Anekdoten aus der Gründerzeit des Dub. In den dadurch entstandenen Interviews und Essays erfahrt ihr u.a. die Geschichte von eher unbekannteren Leuten, wie Sylvan Morris, die maßgeblich zur Entstehung der Dub Technik beitrugen. Elders wie Neulinge im Dub Bereich werden schnell abgeholt, da Helmuts Schreibstil sehr schön zu lesen ist. Er verpackt essentielle Informationen (z.B. über die Entwicklung der Studiotechnik, welche eine wichtige Rolle spielt), so dass sie auch Dubfrischlinge nicht überfordern oder gar langweilen. Es werden aber auch viele Künstler, Studios und Platten genannt, was eventuell beim Gelegenheitsdubber zu etwas Überforderung führen könnte. Im weiteren Verlauf des Buches versucht Helmut hin und wieder den Blick zum gegenwärtigen Dubgeschehen zu werfen, welches inzwischen ein globales Phänomen geworden ist und erzählt auch kurz von der Verbreitung des Dubs in England. Dabei werden nochmal kurz UK Veteranen wie Sherwood, Dennis Bovell oder Mad Professor vorgestellt. Persönlich hatte ich bei Begrifflichkeiten wie Neo Dub, Euro Dub oder Hyperdub (was eigentlich ein Label von Kode9 und kein Genre ist) etwas Aufstoßen. Allerdings gefiel mir der Bezug zum Jazz, den ich ebenfalls für sehr wichtig halte und es auch so toll finde, dass Dub Techniken auch im gegenwärtigen (UK) Jazz eine Rolle spielen, was das letzte Sons of Kemet Album teilweise beweist. Jedenfalls habe ich das Buch verschlungen und kann es allen ans Herz legen, die sich auch nur im Ansatz mit Dub und Reggae beschäftigen. Auch krass, wie das Business damals auf Jamaika lief, wer sich so als Produzent einer Platte schimpfen durfte, wie das nochmal mit Scientist und Greensleeves war und was eigentlich der Sleng Teng Riddim für eine Soundrevolution brachte.. All das könnt ihr hier nochmal sehr schön und unterhaltsam nachlesen. A Must!

Dub Konferenz von Helmut Philipps kommt offiziell am 04.11.2022 auf den Markt. Wenn ihr dem Mann aber ‘ne nette Mail schreibt, bekommt ihr sicherlich schon vorher eins 😉 Viel Spaß beim Lesen.

Preorder Helmut Philipps – Dub Konferenz at hhv.de

Text: Dubby T.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert