Cosmic Threat – Cosmic Threads

Auf Jahtari kam dieser Tage eine ganz besondere LP heraus.

Seid ihr bereit, euch in einem kosmischen Strudel aus Jazz, Dub und Space Ambient zu verlieren? Auf der neuen Platte von Jahtari dürfte das jedenfalls nicht schwer fallen. Während der Lockdown Zeit im letzten Jahr entstand nämlich diese tolle Zusammenkunft, welche Teil des Two Play To Play Projektes in Leipzig ist (das eine Zusammenarbeit mit elektronischen sowie klassisch ausgebildeten Musikern ermöglicht). So kamen Kiki Hitomi und disrupt von Jahtari mit Volker Hemken vom Gewandhausorchester Leipzig in Kontakt, woraus sich diverse Jam Sessions entwickelten. Man konnte das Ganze letztes Jahr immer wieder mal durch Social Media verfolgen. Es gab sogar ein (oder mehrere) öffentliche Auftritte im Gewandhaus. Die Uraufführung könnt ihr euch in komplett HIER anschauen. Die Sessions sowie die Aufnahmen zum Album fanden in der Connewitzer Kult-Location Conne Island statt. Nun präsentieren uns die drei Künstler ihre kosmischen Fäden, die im Zusammenspiel etwas ganz Großes entstehen lassen.

Das Album startet mit einem atmosphärischen Stück das vom Titel her gleich die erste Referenz an Sun Ra gibt. Space Is The Place ist nämlich ein großes Werk (Film und Soundtrack) des Free Jazz Pioniers. Ähnlich aufregend entwickeln sich die Dinge auch auf diesem wunderbaren Track. Die Eindrücke erschlagen den Hörer schon fast bis ungefähr bei der Hälfte des Tracks die besagten Fäden zusammenkommen und die Blase platzen lassen. Es liegt etwas Magisches in der Luft. Disrupt zeigte auf seinen letzten Alben seine Liebe zu atmosphärischen Weltraumabenteuern in akustischer Form, was er auf Cosmic Threat gekonnt einzubringen weiß. Dazu kommen weitere experimentelle Soundcollagen von Kiki Hitomi, die sich mit ihren Vocals diesmal etwas zurücknimmt und diese natürlicher in die Produktionen einfließen lässt – gefällt mir sehr gut. Ein Großteil der sechs Stücke bewegt sich jenseits der fünf Minuten Grenze, was die Stücke aber auch benötigen. Hier handelt es sich um epische Kompositionen statt um Playlist freundliche 0815 Nummern. Einzig Here Is Not There stolpert bis zur drei Minuten Marke, ist aber mit seiner Mischung aus Digital Dub und der tollen Klarinette von Volker Hemken ein ziemlich schwerer Weltraum Groover (könnte ich momentan auf Repeat laufen lassen). Wie gut das Zusammenspiel der drei Künstler funktioniert zeigt auch das Stück Faden sehr gut (inklusive Auto Tune Madness zum Ende hinaus). Der Soundstrudel mündet im Blackhole mäßigen Midori, was mich die Platte instant wieder von vorne spielen lässt – besser als im Kino. Ein passendes Artwork hat wieder die wunderbare Ellen G vom israelischen My Lord Sound gezaubert. 

Cosmic Threat bieten mit ihrem Album ein wahrlich episches Klangerlebnis, welches im Jazz und Dub seine Wurzeln trägt und über kosmische Klangsymbiose seine Fäden durch Zeit und Raum spinnt. Die LP gibt es seit letzter Woche beim Plattendealer eures Vertrauens oder direkt im Jahtari Shop.

Order Cosmic Threat – Cosmic Threads LP at Jahtari Shop

Text: Dubby T.

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